Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich im Jahr 1965 und der Gründung der Republik Gambia 1970 kam es nun zu einem friedlichen Machtwechsel an der Spitze des Staates. Adama Barrow setzte sich bei der Wahl am 1. Dezember 2016 als Sieger gegen den Langzeitregenten Yahya Jammeh durch. Dieser hat zwar Anfangs seine Niederlage eingestanden, wollte aber dann sein Amt nicht verlassen.
Gambia wurde im Jahr 1970 zu einer Präsidialrepublik – bislang wurde es jedoch von nur zwei Präsidenten beherrscht: Bei der ersten Wahl setzte sich der demokratische Kandidat Dawda Jawara durch – und blieb über fünf Legislaturperioden lang an der Spitze des Staates. 1994 kam es schließlich zu einem Militärputsch, angeführt von einem gewissen Yahya Jammeh, welcher Dawda Jawara stürzte. 1996 kam es, nach dem Beschluss einer neuen Verfassung, schließlich zu einer Wahl, aus der Jammeh als Sieger hervorging. Seit 20 Jahren regierte Jammeh diktatorisch in dem westafrikanischen Staat.
Nachdem der Machtwechsel durch Jammeh vorerst verhindert wurde, hat sich auch die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) ein – versuchte anfangs diplomatisch und schließlich mit militärischer Drohung Jammeh zur Aufgabe zu zwingen. Durch seine Flucht ins Exil und der Aufgabe seines Anspruchs auf die Macht wandte er jedoch eine militärische Intervention ab.
Weiterführende Links und Quellen:
- Gambias Langzeit-Präsident gibt auf: Jammeh ins Exil geflogen auf derStandard.at
- President of Gambia Leaves For Exile, Allowing For First Peaceful Transfer Of Power auf npr.org
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