Hamburgs Fernwärmenetz wird umgebaut. Aber anstatt alte Heizkraftwerke einfach durch neue zu ersetzen, planen die Zuständigen so etwas wie eine kleine Sensation. Denn sonst würde man einen solchen Absatz nicht in einem Zeit.de-Artikel finden:

Das wird die Welt verändern.

Hamburg stellt sich an die Spitze des ökologischen Fortschritts.

Superlative dienen oft zur Übertreibung, hier sind sie angebracht. Was Hamburg plant, davon träumen Umweltschützer schon ewig. (Zeit.de)

Doch worum geht es? Hamburg will Wärme als „Baukastenlösung“ aus vielen Bereichen der Stadt sammeln: Wärme aus der Müllverbrennung, Abwärme aus der Industrie, eventuell Biomasse oder Sonnenwärme. Und ein Teil des Baukastens ist ein „Aquiferwärmespeicher“.

Aquifere sind wasserführende Schichten im Boden. Aus den oberen Lagen versorgt sich Hamburg mit Trinkwasser. Tiefer, unter dicken Tonschichten, verlaufen weitere Wasserleiter. Weil sie Kontakt mit Salzstöcken haben, sind sie als Quellen für Trinkwasser unbrauchbar. Aber man kann Wärme darin speichern. Hamburgs neuer Wärmespeicher muss also nicht mehr gebaut werden, er ist schon da. (Zeit.de)

Das ist nämlich das Besondere: Hier kann Wärme über lange Zeit (100 Tage auf einer Temperatur von 65° Celsius) gespeichert werden, Wärme muss nicht ständig neu produziert werden, sondern wird „recycelt“. Die Technik ist nicht neu – der Reichstag in Berlin wird mit einem Aquiferwärmespeicher geheizt. Nur jetzt geht es um eine Viertelmillion Haushalte und nochmal so viel Gewerbefläche.

Der Preis für einen solchen Aquiferspeicher? Rund eine Million Euro. 2015 kündigte man noch den Bau eines neuen „Innovationskraftwerks“ an, zu einem Preis von rund einer halben Milliarde Euro.

Das klingt also alles sehr beeindruckend. Und so beschließt der Autor des Zeit-Artikels auch mit folgenden Worten:

Wo also ist der Haken an der Sache? Das ist die Frage, die offen bleibt.

Wir werden sehen. Im Herbst 2017 entscheidet die Stadt schließlich, ob es zu so einer Umsetzung kommen wird.


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, Pexels, Pixabay

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