Laut der zivilgesellschaftlichen Organisation „Girls Not Brides“ (und Zahlen der UNICEF) waren im afrikanischen Staat Malawi bereits 46 % aller Mädchen an ihrem achtzehnten Geburtstag verheiratet. 9 % der Mädchen wurden sogar bereits im Alter von 15 Jahren verheiratet. Malawi ist deshalb auf Platz 11 der Länder mit der höchsten Zahl an Kinderehen.
Am 14. Februar 2017 hat das malawische Parlament eine Gesetz verabschiedet: Nun müssen Personen mindestens 18 Jahre alt sein, um eine Ehe einzugehen. 131 von 133 Abgeordneten des Parlaments stimmten für diese Gesetzesnovelle.
Vor 2015 kam es vor allem in ländlichen Gegenden vor, dass Kinder bereits im Alter von neun oder zehn Jahren zwangsverheiratet wurden. Damit versuchten die meist armen Familien ihren finanziellen Notstand aufzubessern oder gar Schulden zurückzuzahlen. Vor zwei Jahren wurde jedoch ein erstes Gesetz verabschiedet, welches bereits eine Anhebung auf 18 Jahre vorsah – mit der Ausnahme, dass 15-Jährige, mit dem Einverständnis der Eltern, trotzdem noch verheiratet werden dürfen. Zivilgesellschaftliche Initiativen und Proteste von jungen MalawierInnen haben aber nun dazu geführt, dass diese Extraklauseln beseitigt werden:
Im September 2015 starteten die Jugendlichen eine Petition, die weltweit über 42.000 Unterschriften bekam. Auf der National Girls Conference überreichten die Campaigner die Unterschriften an die First Lady von Malawi und konnten so die Regierung dazu bewegen, ihr Recht auf Selbstbestimmung gesetzlich zu verankern. (plan.de)
Weiterführende Links und Quellen:
- Malawi auf girlsnotbrides.org
- Malawi: Landmark Bill On Marriage Age Passed auf allafrica.com
- Erfolg: Kinderheirat in Malawi gestoppt auf plan.de
- Furchtloser Kampf gegen die Kinder-Ehe auf woman.at
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