Bei der Integration von zugewanderten Menschen ist das Erlernen der Sprache eine der größten Herausforderungen und zugleich eine sehr wichtige Bedingung. Deshalb arbeiten auch viele WissenschaftlerInnen, ForscherInnen und Kreative in diesem wichtigen Feld. Während das bereits vorgestellt Tarjimly (von drei MIT-Entwicklern umgesetzt) sich als Übersetzungshelfer ansieht, geht es bei uugot.it hingegen darum, eine Sprache langfristig zu erlernen.

Doch wie funktioniert diese App? Auf linz.at ist die Funktionsweise kurz zusammengefasst:

Das Prinzip ist einfach: TV-Sendungen werden auf das Smartphone oder Tablet gestreamt und mit interaktiven Untertiteln versehen. Der/Die NutzerIn kann sich nicht verstandene Begriffe simultan übersetzen lassen. „Wir wollen mit uugot.it nicht nur eine einfache, sondern auch eine unterhaltsame Methode entwickeln, um Sprache zu lernen. Eine Methode, die gleichermaßen Spaß macht und den Integrationsprozess beschleunigt“, erklärt Philipp Etzlinger, CEO und Co-Founder von uugot.it. (linz.at)

Um es noch einmal kurz zu erklären: Die Untertitel sind zuerst einmal auf Deutsch. Versteht man ein Wort nicht, wird dies durch Draufklicken simultan übersetzt – in die (auswählte) Muttersprache der TeilnehmerInnen. Dieses angeklickte Wort taucht dann als interaktive Lernkarte auf, um später wiederholt zu werden. Etzlinger betont zudem, dass Fernsehen auch sehr viel über die Kultur eines Landes zeigt und macht dies für Zugewanderte verständlicher.

Ihre Marktgröße schätzen sie auf ihrer Website sehr hoch ein: denn weltweit gibt es 1,2 Mrd. Menschen, die eine Sprache lernen und 232 Millionen Migranten. Vorerst haben sie einen deutlich kleineren, aber doch recht großen Erfolg zu vermelden: Die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz unterstützt das Projekt – das bedeutet, dass TeilnehmerInnen, welche an der Volkshochschule Linz den Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ besuchen, in einer fünfwöchigen Testphase die App nutzen sollen. Diese soll helfen, Fehler auszumerzen und die Usability zu verbessern, um die Marktreife zu erlangen.

Hier noch ein Video, mit dem sie Ende 2015 um ein erstes Crowdfunding-Budget fragten:


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, OpenClipart-Vectors, Pixabay

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Ein Kommentar zu „#63 Mit dem Fernsehen eine Sprache lernen

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