In der 13.344-Einwohner Gemeinde Hard im westlichsten österreichischen Bundesland Vorarlberg ist der Firmensitz des weltweit agierenden Unternehmens ALPLA. Der Verpackungsmittelhersteller hat über 17.000 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro – seit 1955 produzieren sie Kunststoffverpackungen wie z.B. Flaschen, Verschlüsse oder Tuben.

Doch das Erdöl wird knapper und damit auch Rohstoff zur Herstellung von Kunststoff. Deswegen forscht die chemische Industrie mit (nachwachsenden) Naturprodukten wie z.B. Zuckerrüben, Soja, Gras oder sogar Klärschlamm. Das Vorarlberger Unternehmen ist soweit, dass es jetzt bereits Flaschen herstellt, welche zu 30 Prozent aus Pflanzen wie Maisblätter, Getreidehalme oder Gras bestehen. (Dabei betonen sie, dass es sich dabei um Teile der Pflanzen handelt, die keine Nahrungsmittel sind.)

Ziel ist es aber natürlich, dass die Flaschen irgendwann zu 100 Prozent aus „Pflanzenkunststoff“ bestehen. Ein Prototyp besteht bereits und mit der Qualität ist man äußert zufrieden: Die Haltbarkeit ist gegenüber normalen Plastikflaschen fünf bis zehn Mal höher, aufgrund der höheren Dichte der „Pflanzenflaschen“. Das bedeutet, dass weniger Kohlensäure herauskommt, und weniger Sauerstoff eindringen kann.

Der bio-basierte Kunststoff nennt sich „Polyethylenfuranat“ (oder kurz: PEF). Er wird zu hundert Prozent aus pflanzlichen Rohmaterialen hergestellt und ist ebenso zu hundert Prozent vollständig recyclingfähig. Das aktuelle Problem für das Unternehmen ist, dass das dafür benötigte Sekundärrohstoff, das pflanzliche Granulat, nur in relativ geringen Mengen produziert wird. Bei ALPLA plant man aber, bereits in ungefähr fünf Jahren mit der Flaschenproduktion in größerem Stil starten zu können.


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, congerdesign, Pixabay

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