Grönland bietet für die Menschen und vor allem für interessierte ForscherInnen ein einzigartiges Archiv der klimatischen und atmosphärischen Entwicklung unseres Planeten. Denn dort fällt regelmäßig Schnee vom Himmel, schmilzt an manchen Stellen jedoch nie (bzw. beginnt es auch dort durch die Erderwärmung zu schmelzen). Somit ist es möglich, durch kilometertiefe Bohrungen bis zu 100.000 Jahren zurückzublicken. Doch auf eine solch große Zeitreise wollten sich ForscherInnen des Niels Bohr Institute der Universität von Kopenhagen (Dänemark) nicht machen – sie interessierten sich für den Zeitraum der vergangenen einhundert Jahre.

Sie untersuchten dabei das Eis auf den Säuregehalt in der Atmosphäre – und dabei erkannten sie, dass dieser in den vergangenen Jahren stark gesunken ist. Von 1930 weg, einem wichtigen Zeitpunkt der industriellen Revolution stieg er an, bis es in den Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte.

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Die Entwicklung des atmosphärischen Säuregrads (Am Anfang der y-Achse ist ungefähr 2005, am Ende 1900) Fotoquelle: Helle Astrid Kjær, NBI

Der Rückgang hat vor allem einen Grund: In den Siebzigern wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa Gesetze verabschiedet, welche die Wiederherstellung, Sicherung und den Schutz der Luftqualität zum Ziel hatte. Dabei wurden Firmen verpflichtet, Filter in ihre Schlote einzubauen, um weniger Gift in die Atmosphäre zu blasen.

Ein hoher Säuregrad kann mehrere Gründe haben: Einerseits durch den Ausstoß bei großen Vulkanausbrüchen, großen Waldbränden und durch die Industrie (und den menschlichen Energieverbrauch). In ihrer Berechnung gelang es, Vulkanausbrüche und Waldbrände herauszurechnen – ihre Ergebnisse beziehen sich also einzig auf die menschgemachte Verschmutzung der Atmosphäre.

Die Untersuchung des Niels Bohr Insituts zeigt auf, wie politische Initiativen eine nachhaltige und wichtige Veränderung herbeiführen können. Die Übersäuerung der Meere, saurer Regen und das sagenumwobene Waldsterben wurde damit zumindest eingedämmt.


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, Tarabiscuite, Pixabay

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