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Der Aufbau sowie Bilder vom 4. Tag in der künstlichen Fruchtblase (b) und dem 28. Tag darin (c) (Bildquelle: Children’s Hospital of Philadelphia)

ForscherInnen des Children’s Hospital of Philadelphia ist es gelungen, dass Föten von Lämmern bis zu vier Wochen in einem speziellen Plastiksack mit immer wieder erneuertem künstlichen Fruchtwasser überlebten. Dabei haben sie geschluckt, sich leicht bewegt und auch einen Wollflaum angesetzt.

„Was die Entwicklung sowohl der peripheren Organe als auch des Gehirns betrifft, aber auch die messbaren Stoffwechselprodukte, alles erschien nach der Entnahme aus dieser künstlichen Fruchtblase normal.“ (Alan Flake, nzz.ch)

Gerade deshalb sind diese Ergebnisse so spannend: Das Ziel ist es, in einigen Jahren eine solche künstliche Fruchtblase auch bei extrem früh geborenen menschlichen Babys einsetzen zu können. Dabei meint man Frühchen, welche in der 22. oder 23. Schwangerschaftswoche (bei einer durchschnittlichen Schwangerschaftsdauer von 40 Wochen) geboren wurden. Zwar haben diese bereits heute dank Hightech-Medizin eine höhere Überlebenschance, doch fast 90 % zeigen später neurologische Behinderungen oder Beeinträchtigung von Organen. Daher würde eine künstliche Fruchtblase (oder wie sie von Alan Flake genannt wird: der Biobag) besser für solche Frühchen sein als bisherige Inkubatorsysteme.

Dies ist ein erster Schritt – von einem raschen Einsatz bei Menschen kann keine Rede sein. Hierfür muss man herausfinden, wie man das künstliche Fruchtwasser zusammensetzen soll und ob man „man einen Fötus überhaupt schnell genug nach einem Kaiserschnitt von der mütterlichen Blutversorgung ab- und an die Biobag-Versorgung ankoppeln kann.“ Außerdem wurden bei dem Test mit den Lämmern noch keine möglichen Spätfolgen untersucht. Es durfte nur ein Lamm weiterleben; dies ist nun mehrere Monate alt und es ist augenscheinlich gesund.


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, cathy0952, Pixabay

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