Bereits Ende des vergangenen Jahres tauchte das Project Emma erstmals in zahlreichen Timelines auf: Ein Forschungsteam wollte für Emma Lawton, eine junge Frau mit Parkinson, ein Tool entwickeln, damit diese wieder schreiben und zeichnen kann. All das passierte im Rahmen einer Sendung aus dem Vereinigten Königreich namens „The Big Life Fix“. Dem Team rund um Haiyan Zhang, Director of Innovation bei Microsoft Research, gelang schließlich mit einem Armband (auf Englisch: einem „wearable“), dessen Prototyp den Titel „The Emma“ trug. Dass da Microsoft dahinterstand, war im viralen Video noch nicht wirklich offensichtlich – doch mit einem Milliardenunternehmen im Rücken ist die Chance bedeutend größere, dass dieser Prototyp in Massenproduktion gehen kann.

Auf der Microsoft-Entwicklerkonferenz Build 2017 wurde nun das „Project Emma“ einem großen Publikum vorgestellt: Das Armband versucht mit winzigen Vibrationsmotoren deb durch die Parkinsonerkankung charakteristischen Tremor (also das Zittern bzw. Zucken) auszugleichen und damit die Hand etwas zu stabilisieren. Das Video (das offizielle Build 2017-Video, eine gekürzte Form des Videos vom Dezember) zeigt die Ausgangslage und den großartigen Erfolg.

Zahlen und Fakten zu Morbus Parkinson

„Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die bei ungefähr einem Prozent der über 60-Jährigen eintritt, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Krankheit beginnt bei einem Großteil der Patienten nach dem 50. Lebensjahr“ (apotheker.or.at)

Eine Heilungsmöglichkeit gibt es bis heute nicht, jedoch kann man mittels Medikamente gegen die Symptome vorgegangen werden. Ein starke Wirkung von Marihuana-Öl bei Parkinson wird im Dokumentarfilm „Ride with Larry“ gezeigt – innerhalb weniger Minuten hört der Tremor auf. Eine weitere mögliche Behandlung ist „Deep Brain Stimulation“, zu deutsch Tiefe Hirnstimulation, ein neurochirurgisches Verfahren zur Behandlung von Bewegungskrankheiten – auch hier ein Video dazu)

Erkrankte weltweit: zwischen 6 Millionen (WHO, zitiert nach parkinson-oesterreich.at) und rund 10 Millionen (Parkinson’s Disease Foundation und European Parkinson’s Disease Association)
Erkrankte in Österreich: etwa 20.000 (parkinson-oesterreich.at)
Erkrankte in Deutschland: 250.000 bis 280.000 (parkinson-gesellschaft.de)
Erkrankte in der Schweiz: über 15.000 (parkinson.ch)

Was kommt nach dem Prototypen?

Microsoft hat dem weiteren Plan für das „Project Emma“ noch nicht genannt – aber dass sie es auf ihrer großen Entwicklerkonferenz vorgestellt haben, zeigt ganz offensichtlich, dass man diesen Prototypen weiter verbessern und schließlich auf den Markt bringen will.


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: Microsoft 

3 Kommentare zu „#140 Ein Armband lässt Menschen mit Parkinson wieder schreiben

  1. Bin 75 Jahre alt , leide an essentiellen Tremor seit 30 Jahren Anfang hat Mann mir inderal 40 mg 3 mal am Tag gegeben wurde damals besser , wurde mit der Zeit immer schlimmer heute nehme ich pramipexol 0,35 halbe Tablette 2 mal täglich zu den Dotciton 40 mg 2 mal täglich ! Bin nicht zufrieden mit mir selbst kann nicht mal mein Namen schreiben oder unter schreiben , was kann ich tun ?
    Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort
    Tarek Al Ghori

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    1. Lieber Herr Al Ghori,

      ich bin kein Mediziner und möchte deshalb keine „Tipps“ oder Empfehlungen aussprechen. Das wäre unprofessionell und gefährlich. Tut mir Leid.

      Liebe Grüße
      Dominik Leitner

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