Komodowarane, oder auch Komododrachen genannt, ist eine Echsenart aus Indonesien. Mit einer maximalen Länge von drei Metern und einem Gewicht von 70 Kilogramm ist sie die größte gegenwärtig lebende Echse. Sie leben in ungemütlichen, widerlichen Umgebungen und kommen darin gut zurecht.

Aus diesem Grund haben sich ForscherInnen der George Mason University (Virginia, USA) die Komodowarane, oder besser gesagt das Blut der kleinen Drachen, angesehen. Dabei fanden sie 48 seperate protein-ähnliche Verbindungen, sogenannte antimikrobielle Peptide (also Abwehrpeptide), die Bakterien abwehren. Acht davon bekämpfen Bakterien, die bislang bei der Behandlung mit aktuellen Antibiotika eine Resistenz aufwiesen.

Die ForscherInnen haben mit diesem Wissen ein neues, synthetisches Peptid entwickelt. Es trägt den überaus coolen Namen „DRGN-1“, was ausgesprochen „Dragon One“ heißen soll. Diese synthetische Verbindung ist sogar noch stärker als jene, die im Blut des Komodowarans gefunden wurden. DRGN-1 tötet aber nicht nur die Bakterien, sondern es schwächt auch den Biofilm, den Bakterien verwenden, um an der Oberfläche der Wunden zu haften. Außerdem heilt die Wunde damit schneller.

Für die Medizin könnte das ein großer Durchbruch sein. Zwar macht uns das Drachenblut nicht, wie im Nibelungenlied, unverwundbar – aber es könnte ein Mittel gegen die immer größere werdende Antibiotikaresistenz sein. Die Weltgesundheitsorganisation sieht die Antibiotikaresistenz als „one of the greatest challenges to global public health today, and the problem is increasing“ (apps.who.int; PDF).

Aktuell wurde der Wirkstoff erst an Mäusen getestet, aber DRGN-1 „is a good candidate for additional studies and possible development as a topical therapeutic agent for infected wounds“ (bbc.com)


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, JamesDeMers, Pixabay

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