Der österreichische Biochemiker Oliver Hayden hat gemeinsam mit dem niederländischen Wissenschaftler Jan van den Boogaart den „Europäischen Erfinderpreis 2017“ gewonnen. Für die Entwicklung eines automatischen Blutschnelltests für Malaria wurden sie in der Kategorie „Industrie“ ausgezeichnet. Der Preis wird seid zwölf Jahren jährlich vom Europäischen Patentamt (EPO) verliehen.

Malaria ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten für Menschen: Jährlich gibt es 200 Millionen Neuinfektionen und 2 Millionen Todesfälle (Quelle: tropeninstitut.at). Überträger sind Stechmücken der Gattung Anopheles. Normalerweise ist für eine Diagnose eine aufwendige mikroskopische Untersuchung notwendig. Durch die Erfindung von Hayden und van den Boogaart kann die Diagnose automatisiert durchgeführt werden: die beiden haben 30 Parameter gefunden und eine Algorithmus entwickelt. Mit einem Bluttestcomputer ist es damit möglich, die Krankheit mit einer Sicherheit von 97 Prozent zu diagnostizieren.
Die beiden haben bereits 2011 das Patent angemeldet, 2015 wurde es ihnen schließlich auch erteilt. Hayden war von 2007 weg bei Siemens Corporate Technology bzw. Siemens Healthineers aktiv – deshalb wurde der Algorithmus auch für einen Blutscanner der Siemens-Medizintechnik-Sparte Healthineers entwickelt (und deshalb gab es auch den Preis in der Kategorie „Industrie“. 2017 übernahm er schließlich die Heinz-Nixdorf-Professur für Biomedizinische Elektronik an der Technischen Universität München.
Die beiden Forscher versuchen, die Methode, die für Malaria funktioniert, auch auf andere Erkrankungen wie Leukämie auszudehnen.
Weiterführende Links und Quellen:
- Europäischer Erfinderpreis für Oberösterreicher auf ooe.orf.at
- Biochemiker Oliver Hayden: Ein sehr patenter Wissenschafter auf nachrichten.at
- Biochemiker Oliver Hayden – Segler auf Erfolgskurs auf aerztezeitung.at
- Automatisierter Blutschnelltest: Österreichischer Forscher mit dem Europäischen Erfinderpreis 2017 ausgezeichnet auf trendingtopics.at
- Österreichischer Biochemiker gewann Europäischen Erfinderpreis auf wienerzeitung.at
Bildquelle: CC0 Public Domain, nuzree, Pixabay