Im Sommer 2016 startete das EU-Projekt „COME-IN!“ – 14 ProjektpartnerInnen aus sechs verschiedenen Ländern Zentraleuropas nehmen daran teil. Ziel ist es, bis 2019 in Museen und Kultureinrichtungen endlich mehr Barrierefreiheit aufweisen zu können. Anfang Juli wurden erste Zwischenergebnisse präsentiert: Bei der ersten Bestandsaufnahme zeigte sich, dass keines der teilnehmenden Museen alle Bereiche der Vorgaben für Barrierefreiheit erfüllen.
Dabei werden verschiedene Dimensionen von Barrierefreiheit genauer betrachtet:
- bauliche Barrierefreiheit
- kommunikative Barrierefreiheit (Einsatz von Gebärdensprache, leichter Sprache und Brailleschrift)
- soziale Barrierefreiheit (gibt es MitarbeiterInnen mit Behinderung in den Museen?)
- ökonomische Barrierefreiheit (kann sich wirklich jeder den Museumsbesuch leisten)
Durch „COME-IN!“ sollen Qualitätskriterien, ein Handbuch und ein Gütesiegel entstehen. Das Gütesiegel soll Museen kennzeichnen, die sich mit Inklusion und Barrierefreiheit beschäftigen und entsprechende Maßnahmen umsetzen. (bizeps.or.at)
Barrierefreiheit zieht sich durch die ganze Dienstleistungskette: die Anfahrt zum Museum, den Zugang zum Museum, den Kassabereich, die Garderobe, die Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und natürlich die Ausstellung selbst.
Auch bei der Präsentation der Zwischenergebnisse im Kunsthistorischen Museum in Wien wird klar, woran es oftmals schon scheitert: RollstuhlfahrerInnen können dort nur über den Lieferanteneingang hinein, weil der Haupteingang nur über Stufen zu erreichen ist.
Bilder barrierefrei erfahrbar machen
Wie sollen sehbehinderte oder blinde Menschen Kunstwerke erkennen können? Dazu gibt es auch heute schon Techniken: Die Bilder werden in sogenannte Thermofolien eingestanzt. Stärkere Linien sind für vordergründliche, stark ausgeprägte Details, schwächere Linien für weitere Details im Hintergrund. Von einem Kunstwerk gibt es auch ein 3D-Modell aus Kunststoff.
Weiterführende Links und Quellen:
- EU-Projekt für mehr Barrierefreiheit in Museen präsentiert erste Zwischenergebnisse auf bizeps.or.at
- COME-IN! Projekt auf oeziv.org
- Facebook-Seite von Come-In
Bildquelle: © visitBerlin, Foto: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de
Ein sehr schöner Artikel, der zeigt, dass noch viel mehr erreicht werden kann und sollte!
Das Projekt COME IN hat übrigens die Taststationen von TACTILE STUDIO als 1. Best Practice Beispiel für besonders gelungene Barrierefreiheit im Museum gekürt: Wir sind ein Design for All -Unternehmen aus Paris und uns gibt es auch in Wien! Wir konzipieren Taststationen, Tastbücher und multi-sensorische Zugänge zu Inhalten im Museum – und das besonders ästhetisch und zugänglich für alle. Kommt uns doch auf unserer Webseite besuchen, wir würden uns freuen!
http://www.tactilestudio.de
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