Im Juli 2017 haben 122 Nationen weltweit einen rechtsverbindlichen Vertrag ausverhandelt und unterzeichnet, der ein Verbot von Atombomben vorsieht. Nun hat ICAN, die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (auf Englisch: „International campaign to abolish nuclear weapons“), den Friedensnobelpreis 2017 zugesprochen bekommen.
Seit 10 Jahren arbeitet das ICAN-Bündnis in 450 Friedensgruppen und Organisationen weltweit an einer weltweiten Abrüstung. Das Nobelpreiskomitee begründet ihre Entscheidung damit, dass sich ICAN „bahnbrechend um ein vertragliches Verbot solcher Waffen bemüht“ (deutschlandfunk.de).
KritikerInnen erklären, dass der ausverhandelte Vertrag keine Wirkung habe – haben doch alle Länder, die Atomwaffen besitzen sowie alle NATO-Mitgliedsstaaten (bis auf die Niederlande) diesen Vertrag boykottiert. Doch z.B. Deutschland, als NATO-Mitglied boykottierend, gratulierte zum Nobelpreis: „Die Bundesregierung unterstützt das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen“, so die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer – doch die Notwendigkeit einer nuklearen Abschreckung sei noch gegeben.
Es kann aber auch sein, dass die Entscheidung des norwegischen Komitees dazu beiträgt, dass etwas weitergeht. Das passierte bereits im vergangenen Jahr, als der Friedensnobelpreis an den kolumbianischen Präsidenten Santos – am Ende des ein halbes Jahrhundert andauernden Bürgerkriegs – ging. Dadurch wurde der Friedensprozess weiter vorangetrieben.
Weiterführende Links und Quellen:
- Friedensnobelpreis für Kampf gegen Atomwaffen auf profil.at
- Friedensnobelpreis für Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican auf br.de
- Friedensnobelpreis geht an Anti-Atomwaffen-Kampagne auf diepresse.com
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