Gerade bei Atemwegserkrankungen ist es oftmals schwierig, zwischen bakterieller und viraler Infektion zu unterscheiden. Mittels Tests, die das Vorkommen des körpereigenen Moleküls Procalcitonin im Blut anzeigen, wird diese Unterscheidung erleichtert. Bei gesunden Menschen ist dieses Molekül kaum oder gar nicht nachweisbar. Diese Form der Tests sind nicht vollkommen neu – doch nun gibt es erste Ergebnisse über ihre Wirksamkeit und ihre Auswirkungen.
Durch diesen Test wird also festgestellt, ob es sich um eine bakterielle oder virale Infektion handelt – dabei soll verhindert werden, dass Antibiotika zur Behandlung von viralen Infektionen eingesetzt wird, was ja wirklos wäre. Zusätzlich verkürzt das Wissen über die Procalcitonin-Werte eine Antibiotikatherapie um ein Drittel.
Schweizer ForscherInnen haben die Daten von 6.708 PatientInnen mit (bakteriellen) Atemwegsinfektionen ausgewertet: Die Sterberate sank dabei, im Vergleich zur Kontrollgruppe, um 14 Prozent, wenn der Biomarker Procalcitonin zur Rate gezogen wurde. Außerdem sanken die Nebenwirkungen der Antibiotika um 25 Prozent.
Weiterführende Links und Quellen:
- Antibiotika: So werden Therapien effizienter auf science.orf.at
- Wissenschaftlicher Artikel „Effect of procalcitonin-guided antibiotic treatment on mortality in acute respiratory infections: a patient level meta-analysis“ (Volltext, kostenlos) in The Lancet Infectious Disease
- Wissenschaftlicher Kommentar „Procalcitonin and antibiotic use: imperfect, yet effective“ (Volltext, kostenlos) in The Lancet Infectious Disease
- Endogenous infection marker guides antibiotic therapy auf medicalxpress.com
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