Während und nach der Zeit des Nationalsozialismus sind rund 45.000 jüdische Menschen nach New York oder Israel geflohen. Ein neues, für alle zugängliches Onlinearchiv bietet Zugang zu den Geschichten einzelner Personen. Dafür haben Zivildiener in den vergangenen zwanzig Jahren unzählige Interviews geführt.

Bislang findet man auf der Website die Geschichte von zwölf Menschen, die aufgrund der Umstände, der Politik und der daraus resultierenden Verfolgung zur Emigration gezwungen waren. Seit 1996 führten Zivildiener in New York und Israel insgesamt 600 solcher Interviews durch – nach den ersten zwölf sollen in den kommenden drei Monaten acht weitere Profile folgen.

Das Austrian Heritage Archive soll vieles sein: Ein bewusster Kampf gegen das Vergessen, ein Möglichkeit und auch im Schulunterricht über Einzelschicksale zu sprechen. Dafür werden Lehrmaterialen über den Zweiten Weltkrieg ganz bewusst mit persönlichen Geschichten verknüpft.

Eine Lücke gibt es aber leider doch: Interviewt wurden meist Menschen, die als Kinder die Flucht ergreifen mussten – die Geschichte ihre Eltern fehlen jedoch. Das hat damit zu tun, dass Österreich erst Anfang der Neunziger Jahre offen ihre Mitschuld am NS-Regime bekannte – und versuchte, den in den Köpfen verhärteten Opfermythos abzulegen. Erst dadurch konnte mit der Aufarbeitung begonnen werden.


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, 3093594Pixabay

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