In einer Zusammenarbeit zwischen ForscherInnen aus Österreich, Deutschland und Italien ist es gelungen, einen damals siebenjährigen Jungen von der seltenen Schmetterlingskrankheit innerhalb von zwei Jahren zu heilen. Bislang gab es für die Erbrankheit Epidermolysus bullosa) keinerlei Heilung.
2015 kam der Bub in die Bochumer Kinderklinik. Durch den Fortschrit der Krankheit waren bereits 60 Prozent seiner gesamten Hautoberfläche zerstört. Nachdem übliche Behandlungen nicht mehr wirkten, sahen sich die ÄrztInnen auf Wunsch der Eltern nach experimentellen Therapiemöglichkeiten um.
Die Methode wurde unter anderem von ForscherInnen am Salzburger EB-Haus (einem Expiertseszentrum für diese Krankheit) entwickelt. Dabei wurde ein genmodifiziertes Hautgewebe in Italien herangezüchtet und in Deutschland transplantiert. 80 Prozent der gesamten Körperhaut des Kindes wurden dabei ersetzt. Der Klinikaufenthalt dauerte acht Monate an – doch es hat sich ausgezahlt.
Heute führt er ein normales Leben – Verletzungen an der neuen Haut heilen nun so wie bei jedem gesunden Kind. Er ist weltweit der erste Mensch, der so behandelt wurde. Nun muss der weitere Verlauf beobachtet werden.
Weiterführende Links und Quellen:
- Schmetterlingskind erhält 80 Prozent neue Haut auf science.orf.at
- Wissenschaftlicher Beitrag „Regeneration of the entire human epidermis using transgenic stem cells“ (kostenlos) im Fachmagazin Nature
- 80 Prozent neue Haut: Gentherapie rettet Schmetterlingskind auf derstandard.at
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