Das Auge bzw. die Netzhaut sagt sehr viel über den Gesundheitszustand eines Menschen auf: Über die Netzhaut kann das Alter eines Menschen, das Geschlecht oder der Blutdruck festgestellt werden – zudem, ob man raucht, an Diabetes erkrankt ist oder ein erhöhtes Risiko hat.
An der MedUni Wien bzw. dem AKH Wien wird ab Jänner 2018 mit einer modernen medizinischen Diagnostik begonnen: dabei soll werden innerhalb von 1,2 Sekunden 40.000 Scans mit 65 Millionen Voxel erstellt. Voxeln sind Punkte in einem dreidimensionalen Gitter, vergleichbar mit einem Pixel in einer zweidimensionalen Umgebung. Diese optische Kohärenztomografie (OCT) stellt damit mehr Voxeln dar als eine Computertomografie des Gehirns.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung wird dann mit automatischen Algorithmen ausgewertet. Weltweit gibt es nur zwei weitere derartige Geräte – dieses (sowie die Methode der Artificial Intelligence (AI) wurden an der MedUni entwickelt. Diese künstliche Intelligenz sagt – auf Basis von Daten von Millionen AugenpatientInnen, Stichwort Big Data – voraus, wann und wie oft behandelt werden muss, um bei den PatientInnen das beste Ergebnis zu erzielen.
In Zukunft sollen auch Erkrankungen innerer Organe oder neurologische Erkrankungen von der Netzhaut abgelesen werden. Den Arzt oder die Ärztin ersetzt dieses Gerät jedoch nicht: die Therapieentscheidung muss schließlich der/die MedizinerIn mit dem Patienten oder der Patientin treffen.
Weiterführende Links und Quellen:
- Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Diabetologie auf futurezone.at
- Digitaler Blick ins Auge als präzises Bild des Gesamtzustandes des Menschen auf meduniwien.ac.at
- Was die Netzhaut über die Gesundheit aussagt auf kurier.at
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