Vor allem im vergangenen Wahlkampf wurde die Entwicklung der Vereinigten Staaten sehr düster beschrieben. Wenn man aber nach Daten und Fakten sucht, wird schnell klar, dass sich im Verlauf von rund 20 Jahren sehr vieles zum Positiven verändert hat. Auf der Website des FBI findet man eine Kriminalstatistik im Jahresvergleich von 1996 bis 2015 – auch hier erkennt man eine deutliche Verbesserung, und das bei einem Bevölkerungszuwachs von 265.228.572 Menschen (1996) auf 321.418.820 Menschen (2015).

Kriminalität in den USA

Hier werden die Fallrate pro 100.000 Einwohner miteinander verglichen. Beispiel: 1996 lag die Mordrate bei 7,4, 2015 bei 4,9. Das bedeutet, dass 1996 pro 100.000 Einwohner statistisch 7,4 Morde passiert sind. In Klammer befindet sich die prozentuelle Veränderung von 2006 zu 2015)

  • Gewaltverbrechen: Die Rate sank von 636,6 auf 372,6. (Ein Minus von 22,3 % seit 2006)
  • Mord und vorsätzliche Tötung: Die Mordrate ging von 7,4 auf 4,9 zurück. (Ein Minus von 15,5 % seit 2006)
  • Vergewaltigung: Hier veränderte sich die Rate von 36,3 auf 28,1. (Ein Minus von 11,1 % seit 2006)
  • Raubüberfall: Die Rate fiel von 201,9 auf 101,9. (Ein Minus von 32,1 % seit 2006)
  • Schwere Körperverletzung: Auch hier eine deutliche Veränderung von 391,0 auf 237,8. (Ein Minus von 18,5 % seit 2006)
  • Eigentumsdelikte: Eine Verringerung von 4.660,2 auf 2.730,8. (Ein Minus von 25,7 % seit 2006)
  • Einbruch: 1996 lag die Rate bei 945,0, 2013 bei 491,4. (Ein Minus von 33,0 % seit 2006)
  • Diebstahl: Hier verringerte sich die Rate von 2.980,3 auf 1.775,4. (Ein Minus von 19,8 % seit 2006)
  • Autodiebstahl: Den prozentuell höchsten Rückgang gab es hier. Die Rate ging von 525,7 auf 220,2 zurück. (Ein Minus von 45,0 % seit 2006)

Nur zur Klarstellung: Hier soll kein Gewaltverbrechen jeglicher Art kleingeredet werden. Sie finden immer noch statt und jedes Opfer ist eines zu viel. Der Rückgang soll aber aufzeigen, dass sich auch die USA in diesem Bereich deutlich verbessert hat.

Zum Verständnis von Kriminalstatistiken

Bei der Betrachtung einer Kriminalstatistik ist grundsätzlich immer Vorsicht geboten. Wie man in der Tabelle sehen kann, gibt es einen Anstieg einigen Sparten einen Anstieg von 2014 auf 2015. Außergewöhnliche Ereignisse können gewisse Zahlen für ein Jahr in die Höhe schnellen lassen. Im Gespräch mit dem Pressesprecher der niederösterreichischen Landespolizeidirektion wurde mir erklärt, dass man deshalb aus Kriminalstatistiken vor allem Trends ablesen kann und soll – und dabei auf Vergleichszahlen von vor fünf oder zehn Jahren zurückgreifen soll. Deshalb auch die Angabe der prozentuellen Veränderung seit 2006.

Die Zahlen für 2016 liegen noch nicht komplett vor, die Mordrate scheint aber um 7,8 % zu steigen, wie ein Report des Brennan Center for Justice an der New York University School of Law zeigt. Doch trotz des vermutlichen Anstieges muss man Folgendes im Hinterkopf behalten:

Even with the recent spike in murders, America’s murder rate still remains near the bottom of a 25-year decrease, and the study authors note: „Today’s inner cities‘ are safer than at almost any point in the past.“ (voanews.com)


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, Alexas_Fotos, Pixabay

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