In ganz Indien sind Toiletten das große Thema: Seit der indische Premierminister vor drei Jahren die Kampagne „Clean India“ („Swachh Bharat“) gestartet hat, wird auf Plakatwänden auf die Benutzung von Toiletten hingewiesen, sogar Stars aus Bollywoodfilmen und Cricketteams sprechen im Fernsehen und Radio darüber – und selbst auf der inidischen Währung findet man das Logo der Kampagne. Doch warum das Ganze?

Bis vor wenigen Jahren war der Zugang zu einer Toilette für viele InderInnen nicht vorhanden. 2014, zum Start der Kampagne, hatten nur 42 Prozent der BewohnerInnen des Landes Zugang zu ordnungsgemäßen Toiletten. Das Problem dabei ist, dass die Menschen daher gewohnt waren, draußen „ihr Geschäft“ zu verrichten – meist erst wenn es draußen dunkel geworden ist.

Jährlich sterben weltweit 1,7 Millionen Menschen an den Folgen von verschmutztem Wasser, fehlenden Sanitäreinrichtungen und Hygiene. 600.000 davon in Indien. Dieser Tatsache wollte man ein Ende setzen – und ist gut dabei: 30 Prozent der indischen Dörfer sind heute schon als frei von „open defecation“, 2015 waren es noch 8 Prozent.

Nachdem immer mehr Toiletten installiert werden, ist es nun die Aufgabe, die Gewohnheiten der Menschen zu verändern: Genau deshalb gibt es Klo-Testimonials und ständige Gespräche darüber in TV und Radio. Im nächsten Jahr soll dann, gemeinsam mit Google, eine Suche in 11 Städten angeboten werden, die zeigt, wo die nächstgelegenen öffentlichen Toiletten zu finden sind.

Bill Gates war in Indien und hat dazu ein 360-Grad-Video erstellt, wo er den bisherigen Zustand erläutert, die Fortschritte aufzeigt und Innovationen beschreibt:


Weiterführende Links und Quellen:

Bildquelle: CC0 Public Domain, 383961, Pixabay

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