Wenn über Vorzeigeprojekte in Sachen umweltschonender Mobilität diskutiert wird, dann taucht meist bereits nach wenigen Sekunden Kopenhagen auf. Die Stadt hat sich damit einen Namen gemacht, ihre mittel- und langfristige Verkehrsentwicklung bewusst vom Auto wegzuführen. Und das bereits seit 1973 und schließlich seit 1993 mittels systematischer Förderung des Fahrradverkehrs.

In der Stadt werden 2017 41 % der Wege zur Arbeit oder in die Schule mit dem Fahrrad zurückgelegt, 30 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 5 % zu Fuß und 24 %  mit dem Auto. Zum Vergleich: In Wien werden 39 % der Wege mit Öffis zurückgelegt, jeweils 27 % zu Fuß und mit dem Auto und 7 % mit dem Fahrrad. (derStandard.at, Zahlen von 2016) Kopenhagen Ziels ist es, bis 2025 die Prozentzahl der Fahrradfahrer für diese Wege auf 50 % zu erhöhen.

Die Zahlen können sich sehen lassen: In Kopenhagen gibt es fünfmal mehr Fahrräder als Autos, gut ein Viertel der Familien mit zwei Kindern nutzt ein Lastenrad. Alle Kopenhagener zusammen radeln täglich 1,4 Millionen Kilometer. Nur 14 Prozent fahren täglich Auto. (wr.de)

Dafür wurden z.B. zum Teil breite und sichere Fahrradwege ermöglicht: So muss man sich nicht mehr mit Autos um den Platz auf der Straße kämpfen – der Fahrradweg ist nun direkt neben dem Gehweg – und durch einen Parkplatzstreifen von der Autostraße getrennt. Dieser Umbau dauert natürlich – in den kommenden Jahren sollen aber weitere 70 Kilometer solcher getrennten Radwege kommen. Zudem ist die Ampelschaltung nicht auf Auto- sondern auf Radfahrer ausgelegt.

Die Investitionen in den Radverkehr enden aber hier nicht an der Stadtgrenze. Damit PendlerInnen aus den Vororten ebenfalls mehr und mehr auf das Fahrrad umsteigen, werden sogenannte Fahrradhighways gebaut. Sechs davon gibt es bereits, 28 Highways sollen es werden. Und wem unterwegs die Power ausgeht, der kann das Fahrrad kostenlos in Zügen mitnehmen. Und auch hier stimmt die Ampelschaltung: „Mit 20 Kilometern pro Stunde rollen Radler vom Vorort Albertslund per grüner Welle ohne Stopp bis nach Kopenhagen.“ (fr.de)


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Bildquelle: CC0 Public DomainStockSnapPixabay

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