Ein ForscherInnenteam des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) haben durch Tests an Mäusen herausgefunden, dass sich Leberzellen durch die Aktivierung eines einzigen Gens zu Vorläuferzellen der Bauchspeicheldrüse umprogrammieren lassen.
Bei Menschen, die unter Diabetes Typ 1 leiden, gehen die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse aufgrund einer unheilbaren Autoimmunreaktion zugrunde. Ohne Inselzellen produziert der Körper das Hormon Insulin nicht mehr, der Blutzuckerspiegel steigt und es kommt zum Diabetes. Die Erkrankten müssen sich lebenslang Insulin spritzen. (derStandard.at)
Die fehlenden Zellen der Bauchspeicheldrüse sollen nun also nun genmanipulierte Leberzellen werden. Dafür werden diese Zellen zuerst in ein weniger spezialisiertes Entwicklungsstadium verwandelt, was sie in eine Art „Identitätskrise“ stürzt. Danach beginnen die ForscherInnen mit der Umerziehung zu einer Zelle für die Bauchspeicheldrüse. Und das funktioniert mit dem Gen TGIF2.
Als das ForscherInnenteam diese modifizierten Zellen in Mäuse mit Diabetes transplantierten, verbesserte sich der Blutzuckerspiegel der Mäuse dauerhaft. Das Ergebnis seiner bisherigen Forschung veröffentlichte das Team im Fachmagazin Nature Communications. Zwar gebe es noch zu überwindende Unterschiede zwischen Maus und Mensch – aber man sei einer Zelltherapie von Diabetes nun ein Stück näher gekommen.
Weiterführende Links und Quellen:
- Diabetes Typ 1: Genmanipulierte Leberzellen als Therapiehoffnung auf derstandard.at
- Beitrag „Stepwise reprogramming of liver cells to a pancreas progenitor state by the transcriptional regulator Tgif2“ (Volltext) im Fachmagazin Nature Communications
Bildquelle: CC BY (2.0), PracticalCures.com, „Diabetes“ , Flickr
Ein Kommentar zu „#71 Therapiehoffnung bei Diabetes Typ 1“